Summ, summ, summ, Bienchen summ herum! 

Wer kennt es nicht: Freude über überraschende Besucher im Garten oder Balkon!

Schmetterlinge, Hummeln, Bienen oder Vögel:
Damit die flügelschlagenden Zeitgenossen einen Anreiz haben, bei dir vorbei zu schauen, ist ein naturnaher Garten oder Insektenfutterpflanzen auf dem Balkon das Geheimrezept. Und damit tust du auch noch etwas Gutes, denn ein großes Futterangebot für die geflügelten und krabbelnden kleinen Freunde wirkt auch dem in den letzten Jahren stark zugenommenen Insektensterben entgegen. Was du machen kannst, um deinen Garten und Balkon etwas naturnäher zu gestalten? Darauf wollen wir in dieser Challenge Hinweise geben. 

Schönheit allein reicht nicht!

Gehen wir heute ins Gartencenter sprechen uns nicht selten Pflanzen mit schönen und teilweise auch gefüllten Blüten an. Doch viele dieser Ziergewächse sind zwar hübsch anzusehen, für unsere Insektenfreunde aber vollkommen unnütze, da sie nicht als Nahrungsquelle dienen.  Es lohnt sich also bei der Auswahl genau hinzusehen:

In Gärtnereien oder Gartencentern werden Stauden und Gehölze, die nützlich für die Entwicklung der Insekten bis in den Herbst hinein sind, extra ausgewiesen. Ein Staudenbeet kann so angelegt werden, dass zwischen März und Oktober immer etwas blüht. Hilfen für jeden Anfang sind da. Das Ziel eines kontinuierlichen Nahrungsangebotes klingt erst einmal kompliziert, aber die Blühzeiten der mehrjährigen Stauden sind auf Schildchen ausgewiesen.

Die einjährigen, vorgezogenen Sommerblumen blühen bis zum Herbst, die pollenreichen sind gekennzeichnet. Nicht nur die Rosenliebhaber:innen sollten auf ungefüllte Blüten achten, damit die Bienen die Pollenstempel auch erreichen können.

 

Insekten und Pflanzen sind ein eingespieltes Team:

„Jede Pflanze hat eine Funktion, jedes Insekt eine Vorliebe. Die Pflanzen erfüllen dabei verschiedene Zwecke. Nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch die Stängel und Blätter sind wichtig für Insekten. Denn daraus werden Nester gebaut oder sie werden von Raupen gefressen. Manche Insekten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen, andere sind da nicht so wählerisch.“, heißt es auf der Internetseite des Nabu mit dem Titel „Pflanzen für jeden Geschmack“: Pflanzen für den Insektengarten – NABU. Hier finden sich allerlei Hinweise auf für Insekten nützliche Pflanzen.

Eine Anleitung für ein selbstgemachtes Insektenbüffet gibt es auch unter DIY-Video: Insektenbuffet pflanzen – NABU. Egal ob schattig oder sonnig: Hier findest du, welche Pflanze sich an welchem Standort am wohlsten fühlt.

Wer einen Balkon hat, erhält unter: Video-Tipp: Insekten auf dem Balkon – NABU fünf wichtige Tipps.

Einen Überblick zu weiteren interessanten und nützlichen Hilfestellungen gibt es unter: Insektenfreundlicher Garten – NABU

Auch auf folgender Internetseite findet man viele Tipps zu Pflanzen für jeden Garten, Sonnenlagen oder Schattenlagen oder den Balkon: www.deutschland-summt.de/tipps-tricks.html

 

Nicht jeder kann oder will seinen gesamten Garten sofort in einen echten Natur- oder Bienengarten umwandeln. Das ist auch gar nicht notwendig. Bestimmt findet sich aber die eine oder andere Stelle, schlechter Boden, sandig oder zu viel Geröll, um kleine Zeichen für die Natur zu setzen. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist, und so kann durch eine Reihe von Einzelmaßnahmen am Ende ein großes Ganzes entstehen: ein wunderschöner, strukturreicher Lebensraum mit Blühflächen und Raum zum Erholen! Und ganz nebenbei schaffst du Nahrung und Lebensraum nicht nur für z.B. Wildbienen, sondern auch für viele andere Tierarten.
Ganz toll: die Wilde Möhre, deren filigrane weiße Blütenfächer einer ganzen Horde von Insekten als Nahrung dienen. In den schmucken Knäueln, die sie nach der Blüte ausbildet, können Insekten und Spinnen überwintern.

 

Was ist alles möglich und sinnvoll:

  • vielfältige Strukturen schaffen (Totholzhaufen, Trockenmauer, Teich, etc.)
  • ohne Gift gärtnern
  • wilde Ecken stehen lassen oder einrichten
  • torffreie Blumenerde nutzen
  • heimische Blühhecken und Stauden pflanzen (Infos siehe unten)
  • regionales Saatgut verwenden
  • Wildbienen-Nisthilfen aufstellen (dabei auf gute Qualität achten!)
  • im Winter Pflanzenstängel nicht zurückschneiden und Laub liegen lassen

Und los geht’s!

Da viele Wildkräuter zweijährig sind und erst im zweiten Jahr blühen, empfehlen die Gärtnereien ein zweistufiges Verfahren: Der Teil der Pflanzen, der schon jetzt im Frühjahr blühen soll, wird als vorgezogene Topfware bestellt, die Pflanzen fürs kommende Jahr werden zusammen mit den Einjährigen ausgesät. Und wir finden, das klingt nach einem guten Vorsatz: Die Wildbienen kriegen eine Heimat, und wir bekommen zumindest ein Beet, das  niemals gedüngt werden muss. Auch um den Winter muss man sich im Naturbeet keine Sorgen mehr machen: Wildkräuter vertragen Fröste bis zu minus 20 Grad. Die sind ja von hier.

Wer seinen Pflanzenbestand ergänzen möchte, kann mal stöbern unter: www.bund-sh.de/fileadmin/sh/Materialien/Flyer/2017_FLY_Insektenpflanzen_BUND_BP.pdf

 

Veranstaltungshinweise

Sollte es regnen (wir brauchen ihn!), kann man auch gute Beispiele auf folgenden Online-Veranstaltungen anschauen:

 

Wir wünschen viel Spaß beim Schmökern, Lernen und Pflanzen!!

 

Bildquelle: Adobe Stock (lizensfrei)
Autoren: Cornelia Grote-Bichoel und Elisa Nestmann

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