Teilen, Tauschen, Leihen

Tauschrausch statt Kaufrausch! Nutzen statt Besitzen!

Klassischerweise muss ich bei diesem Thema an die gute alte Bohrmaschine denken. Warum? Zum einen, weil ich keine habe und somit das Bild, dass schon ewig in der Ecke steht, eben immer noch nicht an der Wand hängt. Zum anderen, weil ich mir aber auch keine kaufen möchte, da mir durchaus bewusst ist, dass ich sie vermutlich in ihrem langen Bohrmaschinenleben kaum 5 Stunden benutzen werde. Wozu also eine anschaffen?  Letztlich brauche ich doch nur ab und zu mal ein Loch in der Wand.

So wie mir geht es vermutlich einigen. Denn im Grunde ist es doch mit vielen Dingen so: Ich will sie kurz benutzen, brauche sie aber nicht für die Ewigkeit. “Nutzen statt Besitzen” heißt hier das Prinzip. Denn Besitz braucht Stauraum. Wer viel hat, braucht also auch mehr Platz. Und einige haben auch viel Platz und kaufen Dinge, um diesen Platz auszufüllen. Dinge, auf die sie auch getrost verzichten könnten. Denn wie der Postwachstumsökonom Nico Paech einmal schön beschrieben hat: man hat tausende von Dingen, für die man eigentlich nie Zeit hat und die nur den Hausrat befüllen.

second hand

 Hier zeigt sich schon: Eng verbunden mit dem Gedanken des Minimalismus oder auch der Suffizienz, was so viel bedeutet wie „weniger ist mehr“ oder „das rechte Maß finden“ und uns an die alte Tugend der Genügsamkeit erinnert, ist auch der Gedanke des Teilens, im Englischen „sharing“.

Das Konzept der „Sharing Economy“ gilt als Ergänzung oder auch Alternative zum vorherrschenden Wachstumskapitalismus, der auf Besitz und ständigen Konsum basiert. Denn bei einer Sharing Economy steht nicht der Besitz, das „selber haben müssen“ im Vordergrund, sondern das gemeinschaftliche Nutzen von Dingen, etwa durch Leihen, Teilen, Tauschen, Mieten oder Schenken.  

Teil- und Leihgegenstände können dabei unterschiedlicher Natur sein: Von Werkzeug, wie der Bohrmaschine, über Transportmittel (z.B. der klassische Fahrradverleih oder die Autovermietung sowie die Fahrgemeinschaft zur Arbeit), bis hin zu Wohnungen (z.B. Wohngemeinschaften oder AirBnB).

Obwohl bei weitem nicht neu, hat dieses Konzept in den letzten Jahren zum einen als geeignete Möglichkeit für einen bewussteren und nachhaltigeren Konsum und zum anderen durch das Internet einen regelrechten Aufschwung erhalten, der erst durch die Corona-Pandemie etwas eingedämmt wurde. Apropos Internet: auch hier teilen wir Wissen und machen es für alle verfügbar. 

Klassische Formen des gemeinschaftlichen Nutzens kennen wir beispielsweise aber auch von Bibliotheken oder aus dem Mobilitätssektor (Bus und Bahn oder Stadtfahrrädern). Ob Büchertauschschrank oder ein Werkzeugverleih, Carsharing und Mitfahrzentrale, Foodsharing oder Gemeinschaftsgärten und Solidarische Landwirtschaft, Kleiderbörsen und Kleidertauschpartys, Gemeinschaftsbüros oder Co-Working Spaces:   in vielen Lebensbereichen gibt es Konzepte des Teilens, Tauschen und Leihens. Viele dieser Initiativen haben das Ziel und Potential, den Ressourcenverbrauch zu verringern und die Umweltbelastung zu senken und geben gleichzeitig Impulse für das gesellschaftliche Miteinander.

Durch die digitale Unterstützung in Form von Internetplattformen und Apps wird die Suche nach bestimmten Dingen und die Kontaktaufnahme zu möglichen Anbietern für Verbraucher:innen heutzutage stark vereinfacht. Digitale Zahlungssysteme erleichtern den Zahlungsverkehr. Immer wieder gibt es neue Plattformen. Teilen ist im Trend. In den Großstädten haben sich so ganze Sharing-Gemeinschaften gefunden.

Probiert es einfach mal aus. Macht euch eine Liste von Dingen (hier hilft auch unser Beitrag zum Entrümpeln), die ihr besitzt, aber eigentlich nicht mehr braucht oder nur selten benutzt. Schaut anschließend, ob ihr sie verschenken oder zum Tausch oder Teilen anbieten mögt. Plattformen gibt es je nach  Teil- oder Leihgegenstand verschiedene.  

Welche Plattformen kennt ihr? Was gibt es im Landkreis Goslar? Schreibt uns eure Tipps gerne in die Kommentare.

Weitere Informationen und Anregungen findet ihr auch unter:

Leihen, tauschen, teilen | Umweltbundesamt

Tauschen, teilen und leihen – NABU

Teilen, Leihen, Tauschen statt Besitzen | VerbraucherFenster Hessen

Leihen, Tauschen, Teilen – die 10 besten Möglichkeiten – oekologisch-leben.biz

frents . Leihen und Verleihen unter Freunden und Nachbarn

 

 

 

Bildquelle: Adobe Stock (lizenzfrei)
Autorin: Elisa Nestmann

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2 Jahre ohne

Verschnaufpause für Kleider- und Schuhschrank

 

Unsere Kleider- und Schuhschränke sind übervoll, wir verlieren den Überblick. Die Anzahl der Klamotten würde locker für drei reichen. und wir kaufen immer weiter dazu. Was für ein Wahnsinn! Schluss damit! Hier ein Erfahrungsbericht “2 Jahre ohne”.

Irgendwann hatte ich es satt: Mein Kleiderschrank platzte aus allen Nähten und ich wusste trotzdem nie, was ich anziehen soll. Und weil ich keine Lust habe, mich ständig mit Klamotten zu beschäftigen, bestand meine alltägliche Garderobe eigentlich nur aus einer kleinen Auswahl aus dem großen Angebot. Mein Schuhschrank war zwar nicht ganz so voll, dennoch fanden sich auch hier Exemplare, die ich kaum getragen hatte. Und das alles vor dem Hintergrund, dass ich schon seit Jahrzehnten bei meinem Kleidungs- und Schuhkauf auf Nachhaltigkeit achte und sich deshalb nur hochwertige und vor allem lange haltbare Stücke in meinem Besitz befinden. Ich beschloss, radikal etwas zu verändern.

Als erstes räumte ich alle Kleidungsstücke und Schuhe einmal aus – was für ein Spaß (und das ist nicht ironisch gemeint). Ich sortierte Stücke, die noch sehr gut erhalten waren, die ich aus verschiedenen Gründen aber nie wieder tragen würde, aus. Es gelang mir tatsächlich, den größten Teil davon über “momox” zu verkaufen.*

Auf den zweiten – recht kleinen – Haufen kamen Exemplare, die nicht besonders gut erhalten waren bzw. sich nicht mehr verkaufen ließen. Diese landeten in der Altkleidersammlung.

Der stattliche Rest landete wieder im Kleider- bzw. Schuhschrank – sortiert nach Jahreszeit. Nun hatte ich wieder Durchblick und ich freute mich über all die wiederentdeckten Klamotten. Und weil das auf jeden Fall genug für ein ganzes Jahr war, beschloss ich sogleich, ein Jahr lang keine neuen Klamotten und Schuhe mehr zu kaufen.

Aus dem einen Jahr wurden zwei. Ich habe tatsächlich zwei Jahre lang (mit Ausnahme von Socken und Unterwäsche) kein Kleidungsstück bzw. Paar Schuhe gekauft. Nur ein einziges Mal konnte ich nicht widerstehen: Nach meinem Urlaub auf der Isle of Man war mein Reisegepäck um eine wunderschöne Strickjacke (aus der Wolle einer dort heimischen und sehr seltenen Schafrasse) reicher.

Und was soll ich sagen: Obwohl ich weniger Kleidungsstücke hatte als zuvor, habe ich mich abwechslungsreicher und kreativer gekleidet. Und da ich sowieso ein kreativer Mensch bin, habe ich mir zu vielen meiner Oberteile passende Ketten gefertigt (allesamt aus vorhandenen Materialien bzw. “Müll”). Damit fallen die Blicke der anderen zuerst auf die “Statement-Kette” und nicht darauf, dass “die schon wieder die gleiche Bluse trägt”. Außerdem besitze ich eine beträchtliche Anzahl an verschiedenfarbigen Schals, die meine Garderobe auch immer wieder anders aussehen lassen.

Nach zwei Jahren dann war meine Lieblingsjeans unwiderruflich hin. So begann ich wieder, mir Kleidung zu kaufen. ABER…

… außer Hosen (selten), Schuhen (sehr selten), Unterwäsche und Socken (nach Bedarf) kaufe ich nun ausschließlich SecondHand-Klamotten. Mein Lieblings”laden” ist “momox fashion“*, denn hier kann ich doppelt nachhaltig einkaufen: Ich kaufe nämlich nicht nur aus zweiter Hand sondern auch ausschließlich von Marken mit Nachhaltigkeitsanspruch (z.B. Hess Natur, Maas, Gudrun Sjöden, Armed Angels u.a.) – die Auswahl ist riesig.

Es geht mir richtig gut damit.

* Ich bekomme keine Provision oder sonstige Vergünstigungen für diese “Werbung” – momox und ich passen einfach am besten zusammen.

 

 

Bildquelle: Antje Radcke
Autorin: Antje Radcke

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Ressourcenschutz ist Klimaschutz

Wie wir durch achtsamen Kleidungskonsum unser Klima schützen können

Wir alle kennen das Bild: Menschen in der Fußgängerzone, in jeder Hand eine Menge Einkaufstüten mit allen möglichen Marken und Logos von Modeunternehmen bedruckt. In jeder Tüte Kleidungsstücke, die oft etwas gemeinsam haben: Sie sind günstig, gehen schnell kaputt und sind im nächsten Jahr schon nicht mehr im Trend.

Klingt nicht sehr nachhaltig und das sind sie auch nicht, denn alle herkömmlichen Modestücke gehören in die Kategorie der Fast Fashion.

Aber was ist Fast Fashion und welche Alternativen gibt es?

second hand

Fast Fashion bedeutet massenhaft produzierte Kleidung, die meist günstig gekauft werden kann, aber auch nur kurze Zeit genutzt wird. Fast Fashion Kleidung ist sehr schnelllebig. [1] Wird viel Kleidung produziert und nur kurzzeitig genutzt, bedeutet das ebenfalls, dass viel auch wieder weggeschmissen wird. In Deutschland werden bis zu 1 Mio. Tonnen pro Jahr weggeworfen. [2] Das ist richtig viel Müll.

Aber der hohe Verbrauch an Kleidung und die daraus folgende massenhafte Müllproduktion sind nicht die einzigen Probleme der Fast Fashion.

In einem herkömmlichen T-Shirt aus Baumwolle stecken durchschnittlich 11kg CO2. Bei anderen Stoffen, wie Polyester, das zu Teilen aus Erdöl besteht, ist dieser Wert sogar noch höher. [3] Der CO2-Ausstoß der Textilindustrie ist höher als der des weltweiten Flug- und Schiffsverkehrs. Er beträgt nämlich satte 1,2 Billionen Tonnen CO2 pro Jahr. [4] Damit stammen rund 10 % der weltweiten Gesamttreibhausemissionen aus der Modebranche. [5]

Der Grund für diese hohen Zahlen ist, dass die meiste Kleidung, die in unserem Kleiderschrank hängt, schon mehr Länder bereist hat als wir! Um zum niedrigsten Preis produzieren zu können, werden einzelne Arbeitsschritte in verschiedenen Ländern, eben dort, wo es am günstigsten ist, vorgenommen. Kleidung legt dabei bis zu 20.000 Kilometer zurück – zum Vergleich: der Äquator ist 40.000 Kilometer lang! Unsere Kleidung reist also einmal um die halbe Welt bevor sie ihren Weg zu uns findet. [6]

Beim Baumwollanbau wird sehr viel Wasser benötigt. Zum Anbau von Baumwolle, die für eine einzige Jeans benötigt wird, werden ca. 7000 Liter Wasser verbraucht! Mit dieser Menge Wasser könnte man ungefähr 41 Badewannen füllen!

Zudem werden sowohl beim Baumwollanbau als auch beim Behandeln der Stoffe und Fasern für die Kleidung massenweise Insektizide, Pestizide und Chemikalien verwendet. Pro verarbeitetes Kilo Textil können bis zu einem Kilo Chemikalien eingesetzt werden! Diese Stoffe gelangen oft durch unzureichende Umweltstandards in den Werken ins Abwasser und in Flüsse. Damit ist die Textilindustrie mit für einige der am stärksten verschmutzten Gewässer der Welt verantwortlich. [1]

Was wahrscheinlich den meisten von uns schon bekannt sein dürfte, sind die prekären Arbeitsbedingungen und der fehlende Arbeitsschutz der Arbeiter:innen in Textilunternehmen. Auch das dürfen wir nicht außer Acht lassen, wenn wir über Fast Fashion sprechen.

Um das alles zu umgehen, und Ressourcen, wie auch unser Klima zu schützen, gibt es Alternativen. Eine ist Slow Fashion Mode, die für eine nachhaltige, bewusste und umweltschützende Herstellung und Nutzung der Kleidung steht.

Doch neue Dinge verbrauchen immer Ressourcen in der Herstellung. Auch Slow Fashion Mode verbraucht Wasser, Energie und Rohstoffe. Zudem ist die Kleidung meist sehr teuer.

Eine andere Alternative zu Fast und Slow Fashion ist Second Hand Kleidung. Für diese müssen keine neuen Ressourcen verbraucht werden und man vermeidet zusätzlich die Entstehung von Kleidungsmüll. Die Vorteile an Second Hand Kleidung sind oft gute Qualität zu kleinen Preisen. Finden kann man sie auf Online Flohmärkten, wie Vinted (Kleiderkreisel) oder in Second Hand Shops.

 

Quellen:

[1] https://sinplastic.com/fast-fashion-umwelt-auswirkungen/

[2] https://www.energieleben.at/fast-fashion-umweltschaedlich-und-menschenverachtend/  

[3] https://www.polarstern-energie.de/magazin/artikel/so-viel-energie-steckt-in-einem-t-shirt-wirklich/

[4] https://www.carbon-connect.ch/de/klimalounge/news-detail/245/kleider-und-der-co2-fussabdruck/

[5] https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/umwelt/klima/fast-fashion-zerstoert-unsere-umwelt

[6] https://www.quarks.de/umwelt/kleidung-so-macht-sie-unsere-umwelt-kaputt/

Kleiner Teaser: Keine Kleidung kaufen für ein Jahr: Morgen erwartet euch ein Bericht über einen Selbstversuch!

Bildquelle: Adobe Stock (lizenzfrei)
Autorin: Anastasia Sander

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Zeit zum Ausmisten!

Tipps zum Entrümpeln

Über den Begriff “Minimalismus” – oft gerne auch gepaart mit dem Begriff der “Achtsamkeit” – sind vermutlich schon viele Medienbegeisterte auf den Startseiten von Youtube, Instagram und Co. gestolpert. Spätestens die japanische Autorin und “Ausmist”-Ikone Marie Kondo begeisterte viele von dem trendigen Lebensstil. Doch was genau sind eigentlich die Vorteile vom minimalistischen Leben? Und wie entrümpelt man eigentlich richtig?

Sowohl bei Nachhaltigkeit als auch beim Minimalismus geht es nicht nur darum, weniger (unnötiges) Zeugs zu kaufen, sondern eben auch darum, den materiellen Reichtum, der sich bereits in unserem Leben befindet, mehr wertzuschätzen und zu pflegen. Wenn man es richtig anstellt, hat Minimalismus weder etwas mit Verzicht zu tun, noch damit, sich einzuschränken. Im Gegenteil: Wer minimalistisch lebt, lässt sich eben nicht mehr von der Vorstellung einschränken, man müsse gewisse Dinge tun, konsumieren oder besitzen. 

Hier zeigt sich auch das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Minimalismus: Wenn ich weniger kaufe, das ich nicht unbedingt brauche und mir (physischen und mentalen) Platz raubt, habe ich mehr Geld übrig für das, was ich wirklich brauche, und habe dann die Möglichkeit, in höhere Qualität und beständige, haltbare und nachhaltige Produkte zu investieren.

Der erste Schritt in ein minimalistisches Leben ist für viele das Entrümpeln und Ausmisten. Es stellt zugleich Bestandsaufnahme und Reflektion dar. Jede und jeder wird vermutlich früher oder später ihre und seine eigene Technik und erfolgreiche Entrümpel-Methode finden. Für Beginnende oder Menschen, die gern auch mal eine andere Methode ausprobieren wollen, stellen wir euch heute diese beiden Methoden und allgemeine Tipps vor:

Entrümpeln mit der KonMari Methode aus “MagicCleaning” von Marie Kondo:


Das Entrümpeln beginnt zunächst bei der Kleidung. Anschließend sind Bücher und Papierkram dran, dann Kleinkram (z.B. Küchenutensilien oder auch Dateien und Apps auf Smartphone und Computer!). Schließlich folgen Erinnerungsstücke.

So trainiert man das Loslassen immer mehr, sodass man gerade bei den sentimentalen Erinnerungsstücken Profi ist. 

Man sammelt also alle (also wirklich alle!) Gegenstände der verschiedenen Kategorien zusammen und legt sie auf einen großen Berg. Anschließend begutachtet man jedes Teil einzeln und fühlt dabei in sich hinein: Macht es mich eigentlich glücklich? Häufig fällt einem dann auch auf, dass man einige Dinge seit Ewigkeiten gar nicht mehr nutzt. Diese Stücke werden dann gespendet, verschenkt oder verkauft. Für die Dinge, die man gerne und glücklich behält, wird dann ein fester Platz gesucht. So wird auch das Aufräumen erleichtert.

 

Die Karton- und Kleiderbügel-Methode:

Diese Methode eignet sich vor allem, wenn man von einer Art Gegenstand vergleichbar viele Teile besitzt. Häufig handelt es sich um Kleidungsstücke, Bücher oder andere Luxusgegenstände. 

Bei der Kartonmethode werden alle Gegenstände dieser Art in Kartons gepackt und bleiben für eine vorher individuell festgelegte Zeit (je nach Gegenstand reicht eine Woche bis hin zu einem Monat) in diesen Kartons. Bei Bedarf wird ein Teil dann herausgenommen und normal benutzt. Benutze Gegenstände werden dann wieder in den Schrank oder ins Regal gestellt. Nach Ende der festgelegten Zeit, kann man sich relativ sicher sein, dass man die Gegenstände, die noch in den Kartons sind, auch längerfristig nicht mehr nutzt. Hier wird dann einmal geschaut, welche Gegenstände verkauft, verschenkt oder weggetan werden können.
Die Kleiderbügelmethode funktioniert nur bei Kleidungsstücken: Die Kleiderbügel werden alle in eine einheitliche Richtung zeigend aufgehängt. Trägt man nun ein Kleidungsstück wird der Bügel andersrum in den Schrank gehängt. Diese Methode kann man gern auch ein Jahr lang praktizieren, da sie keinen zusätzlichen Platz verbraucht. Am Ende des Jahres werden die Teile, die man nie angezogen hat, aussortiert.

 

Hier noch ein paar weitere Tipps:

    • Egal welche Methode man anwendet, man sollte sich vorher unbedingt mindestens drei Kisten aufstellen: Eine für Dinge, die in den Müll gehören; Eine für Dinge, die verschenkt werden können; Eine für Dinge, die noch verkauft werden können. 
      Häufig hilft es auch, eine Kiste bereitzustellen für Gegenstände bei denen man sich noch nicht sicher ist.
    • Gerade bei sentimentalen Gegenständen wie Erinnerungsstücken, kann es helfen von den Dingen ein Foto zu machen und in einem “Erinnerungsordner” aufzubewahren. Meist sind Erinnerungsstücke keine Alltags- oder Gebrauchsgegenstände und nehmen dadurch recht viel Platz ein. Ein Foto hilft meist auch aus, um die positiven Erinnerungen zu entfachen.
    • Den meisten Spaß und Erfolg beim Ausmisten hat man, wenn man sich gezielt einen Tag aussucht, an dem draußen sowieso schlechtes Wetter ist. Mit einer Gute-Laune Playlist oder einem schönen Hörbuch und einer Tasse des Lieblingsgetränks kommt man schnell in den Entrümpelungs-Flow.

Viel Spaß beim fröhlichen Ausmisten!

Quellen:
https://utopia.de/ratgeber/minimalismus-marie-kondo-magic-cleaning/
https://paigh.com/blogs/blog/wie-nachhaltigkeit-und-minimalismus-zusammenpassen
https://www.smarticular.net/entruempeln-aufraeumen-leicht-gemacht-einfache-schritte-zur-freiheit/
https://www.the-kaisers.de/ausmisten-mit-feng-shui-10-tipps/

 

Bildquelle: Patricia Kaiser, entnommen von Ausmisten mit Feng Shui – 10 Tipps & der Lagebericht – The Kaisers (the-kaisers.de)

Autor: Antonia Dräger

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