Schalte den Standby-Modus ab!
Standby kostet dich oft mehr Geld und Strom als die eigentliche Nutzung des Geräts im Betrieb. Warum also nicht auch den Standby-Modus abschalten, der nicht umsonst auf Amtsdeutsch „Schein-Aus-Modus“ heißt? Bei vielen Geräten hilft es schon, den Stecker zu ziehen … oder eine Steckerleiste mit einem Kippschalter zum Trennen vom Stromnetz einzusetzen.
In der Challenge 3 begibst du dich auf eine detektivische Suche durch deine Wohnung. Beim Aufspüren deiner elektrischen Geräte lohnt es sich, ein Notizheft zur Hilfe zu nehmen.
Teurer Spaß: So viel kostet Standby jedes Jahr
Jetzt kommen die versprochenen nackten Zahlen, und sie werden dich überraschen: Ein Haushalt mit drei Personen muss jedes Jahr etwa 100 Euro Stromkosten nur wegen des Standby-Modus zahlen. In Deutschland sind „Leerlaufverluste“ in Privathaushalten und Büros für einen Stromverbrauch in Höhe von mindestens 22 Milliarden kWh pro Jahr verantwortlich (Umweltbundesamt (UBA)). Dies verursacht jährlich Kosten von mindestens vier Milliarden Euro. Zum Vergleich: Für den Strom, der allein im Standby-Modus verbraucht wird, sind in Deutschland zwei mittelgroße Atomkraftwerke notwendig (Biblis liefert etwa 11 Mrd. kWh).
Doch welches Gerät verbraucht wie viel?
Waschmaschine
Ladegeräte
Amazon Echo, Siri und Google Home
Fernseher
Stereoanlage
Radiowecker, Spielekonsolen, Internet-Radio
Router und Setup-Boxen und smarte Haushaltsgeräte
Warmwasser-Boiler
Dass sich die EU nicht nur um Detailfragen wie krumme Gurken im Lebensmittelhandel kümmert, zeigt dir schon diese revolutionäre Verordnung zur Standby-Stromverschwendung: Neue Haushaltsgeräte und alle Unterhaltungselektronik dürfen seit 2014 nicht mehr als ein bis zwei Watt im Standby verbrauchen. Ist das Gerät länger ausgeschaltet, muss der Stromverbrauch sogar auf unter ein Watt sinken. Auch für Computer oder Zubehör gibt es eine EU-Verordnung, die alle Hersteller dazu zwingt, den Stromverbrauch bei abgeschalteten Geräten auf ein halbes Watt zu reduzieren. Oft tricksen Hersteller aber und führen einen eigenen Ruhemodus ein. Einige Geräte haben dagegen gar keinen „Aus“-Schalter. Da hilft dann die beste Verordnung nichts. Kaufe also nichts, was nicht auch einen echten „Aus“-Schalter hat – egal, ob es sich um einen Fernseher, eine Stereoanlage oder eine externe Festplatte handelt.
Standby-Killer: Was taugt die Steckerleiste?
In so gut wie jeder Wohnung gibt es Mehrfachstecker und wer schon einmal etwas von Standby gehört hat, der hat sich einen Mehrfachstecker mit Kippschalter gekauft. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt, könnte man meinen. Leider haben auch die Steckdosenleisten einen eigenen Energieverbrauch, wenn das Glimmlämpchen leuchtet. Nicht viel, aber eben auch Strom für nichts und wieder nichts – vor allem, wenn man zwar die Steckerleiste verwendet, aber die Geräte selten bis nie damit abschaltet.
Es gibt aber eine Alternative, die nur wenige kennen: sogenannte „Master-Slave-Steckdosen“. Dies sind automatische Mehrfachstecker, die einen „Master“- und mehrere „Slave“-Stecker haben. Dein Haupt-Gerät steckst du in den „Master“-Anschluss, zum Beispiel den PC oder Fernseher. Zusätzliche Geräte schließt du dagegen bei „Slave“ an, wie etwa einen DVD-Player oder Drucker und Monitor. Erst wenn du dein Hauptgerät einschaltest, werden die Zusatz-Geräte ebenfalls (automatisch) eingeschaltet. So sparst du 95 Prozent des Standby-Verbrauchs ein.
In deinem Notizheft stehen jetzt die Anzahl der möglicherweise noch nötigen Steckerleisten oder Steckdosen mit Kippschalter (für ein einzelnes Gerät z.B. die Waschmaschine) oder „Master-Slave-Steckdosen“. Mit ganz viel Zeit bei ganz schlechtem Wetter und einem ausgeliehenen Strommessgerät (z.B. beim Energieversorger, Energie Ressourcen Agentur e.V.) könnte man die eingesparte Strommenge auflisten und sich über das eingesparte Geld freuen. Eine grobe Abschätzung macht aber auch Freude!!
Weitere Tipps zum Stromsparen gibt es unter:
www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/stromverbrauch-bei-standby/
Bildquelle: Wikipedia.de
Autorin: Cornelia Grote-Bichoel
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