Eine Woche lang die Raumtemperatur senken und somit Heizkosten sparen ohne Komfort einzubüßen.

Zwar gehen wir nun auf die “heizfreie” Sommerzeit zu, doch bei den recht kühlen Temperaturen der letzten Wochen hat wohl jede/r noch die Heizung in Betrieb.

Ob nun 12°C  Außentemperatur oder -2°C, für das Wohlbefinden reicht selbst bei frostigem Wetter eine Innentemperatur von 18 bis 20 °C völlig aus. Du liegst da deutlich drüber oder weißt nicht mal, wie warm es generell in deinen Räumen ist? Dann ist diese Challenge genau die richtige für dich, um zu lernen, wie du Heizkosten sparen kannst ohne beim Komfort einzubüßen.

Und so geht’s!

In privaten Haushalten entfallen rund zwei Drittel des Energieverbrauches auf das Beheizen von Räumen. Hier liegt also großes Potential! Neben aufwendigen energetischen Sanierungsmaßnahmen, wie z.B. Wärmedämmung und Fensterisolierung, kann aber auch schon durch bewusstes Heizen und Lüften jede/r den eigenen Energieverbrauch effektiv senken. Als Faustregel gilt hier: 1° Celsius weniger spart 6 % Energie.

1. Temperatur messen und richtig einstellen

Damit du dein Einsparpotential entdecken kannst, musst du erst einmal die Temperatur in allen Räumen messen und mit den „Idealtemperaturen“ vergleichen.

  • Die Wohlfühltemperatur im Wohnbereich liegt i.d.R bei 20 ° C.
  • Im Schlafzimmer sind 16° bis 18° Celsius ausreichend
  • In der Küche reichen gewöhnlich 18 bis 20° Celsius aus.
  • Im Bad sind 22° Celsius okay, werden aber meist auch nicht über den ganzen Tag gebraucht.
  • Im Kinderzimmer können es gerne zwischen 20 und 22 °C sein.
  • Nachts sollte in allen Wohnräumen die Temperatur um 4° Celsius abgesenkt werden. Das spart Energie.
  • Unbenutzte Räume brauchen wenig bis keine Heizwärme. Hier sollte allerdings stets die Tür geschlossen sein. Im Winter sollte es hier bei Außentemperaturen unter Null auch nicht viel kälter als 15 Grad sein, da sonst Schimmel droht.
“Hm, und wie erreiche ich diese Raumtemperaturen nun?”, fragst du dich jetzt. Dazu hast du ein paar wichtige Helferlein: die Heizungsthermostate. Grundsätzlich gelten beim Thermostat folgende Werte, wie dem Schaubild von CO2online zu entnehmen ist:

Ach, und um mit einem Mythos aufzuräumen: Wie das Schaubild schon zeigt, wird ein Raum auch nicht schneller warm, wenn die Heizung auf 5 gestellt wird! Denn der Durchfluss des Heizungswassers bleibt der gleiche. Doch das Thermostat regelt den Zufluss erst ab, wenn eine Raumtemperatur von 28 °C erreicht ist.
Bei elektronischen Thermostaten kann die gewünschte Temperatur Grad-genau eingestellt und sogar je nach Tageszeit einprogrammiert werden. So kannst du schon eine Stunde bevor du nach Hause kommst, die Raumtemperatur auf die gewünschte Gradzahl hochheizen.
Wer einen direkten Zugriff auf die Bedieneinheit des Heizkessels hat, kann allgemeine Temperatureinstellungen, wie die Nachtabsenkung, auch dort direkt vornehmen.

So, du hast nun alle Einstellungen angepasst und deine Thermostatventile sind relativ modern? Dann bist du auf dem besten Weg CO2 und Geld zu sparen!!!

2. Thermostatventile erneuern

Wenn deine Thermostatventile schon etliche Jahre auf dem Buckel haben, dann solltest du sie erneuern. Denn je genauer ein Thermostatventil die Raumtemperatur hält, desto geringer ist dein Energieverbrauch. Durch den Wechsel auf ein modernes Thermostatventil können zwischen 4 bis 8 % Energie eingespart werden. Wie du ein Thermostatventil selbst wechseln kannst, findest du hier (http://www.heizkoerper-wissen.de/thermostatventil-wechseln/) beschrieben. Falls du dir dabei unsicher bist, empfehle ich dir, zunächst deinen Vermieter zu informieren, bevor du einen Fachmann zur Hilfe bittest.

Und wie viel CO2 kann denn nun eingespart werden?

Hol die Strickjacke, den Pulli und die dicken Socken raus, denn die Senkung der Raumtemperatur um 1 Grad spart nach der vielfach zitierten Faustformel nicht nur 6 % Energie und damit bares Geld, sondern laut Co2online auch bis zu 255 kg CO2 im Jahr. Deutschlandweit könnten fast 8 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden, wenn jede/r die eigene Raumtemperatur um nur 1° Celsius absenkt.
Zum Vergleich: die gesamte Beleuchtung schlägt „nur“ mit knapp 6 Mio. Tonnen CO2 zu Buche. Die Heizung runter zu drehen spart also mehr Treibhausgase, als ein ganzes Jahr lang im Dunkeln zu tappen.
Aber nun nicht übermütig werden, die Wohnung auskühlen lassen und sich Frostbeulen holen. Denke an die oben genannten Idealtemperaturen!
Und übrigens: Zum richtigen Heizen gehört auch immer das richtige Lüften. Lieber 3 – 4 mal am Tag Stoßlüften statt Dauerlüften auf Kippstellung. Das spart in einem Einfamilienhaus bis zu einer halben Tonne CO2 und 155 € pro Jahr.

Du willst noch mehr erfahren oder die Fakten nochmal checken?

 

Kleiner Teaser: Auch morgen geht es nochmal ums Heizen!

Bildquelle: Elisa Nestmann

Autorinnen: Tamara Moll und Elisa Nestmann

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